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Fieber bei Erwachsenen richtig behandeln: Wann zum Arzt und was hilft wirklich?

Gesundheit

6 Min. Lesezeit

Frau mit Fieber


Das Wichtigste in Kürze:

  1. Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36 und 37 °C, wobei ab 38 °C bei Erwachsenen von Fieber gesprochen wird – Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern ein nützlicher Abwehrmechanismus des Körpers gegen Krankheitserreger.
  2. Die genaueste Methode zur Fiebermessung ist die rektale Messung, während Messungen im Ohr, unter der Zunge oder in der Achselhöhle weniger präzise Ergebnisse liefern und entsprechend korrigiert werden müssen.
  3. Leichtes Fieber bis etwa 39 °C benötigt oft keine Behandlung, während Temperaturen über 40 °C und Begleitsymptome wie Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder Atemnot einen sofortigen Arztbesuch erfordern.
  4. Bei Fieber braucht der Körper pro Grad Temperaturerhöhung einen halben bis einen Liter Flüssigkeit zusätzlich zur normalen Trinkmenge – bewährte Hausmittel umfassen Bettruhe, schweißtreibende Tees und handwarme Wadenwickel.
  5. Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen sollten gezielt eingesetzt werden, bekämpfen jedoch nur das Symptom und nicht die Ursache der Infektion – für bestimmte Personengruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen kann eine frühere Fiebersenkung sinnvoll sein.


Ab wann spricht man von Fieber bei Erwachsenen? Körpertemperatur richtig messen und einschätzen

Fühlst du dich schlapp, hast Gliederschmerzen und deine Stirn glüht? Dann hast du vermutlich Fieber. Doch ab wann genau spricht man eigentlich von Fieber bei Erwachsenen? Und wie misst du deine Körpertemperatur richtig? In diesem Ratgeber erfährst du, wann du bei erhöhter Temperatur aktiv werden solltest und wann ein Arztbesuch nötig ist.

Wann ist es Fieber? Die Grenzwerte für Erwachsene

Die normale Körpertemperatur eines gesunden Menschen liegt zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Diese Temperatur ist jedoch nicht bei jedem Menschen exakt gleich und kann im Tagesverlauf um etwa ein halbes Grad schwanken. Am frühen Morgen ist die Körpertemperatur am niedrigsten, während sie in den frühen Abendstunden ihren Höchststand erreicht.

Bei Werten zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius liegt bereits eine erhöhte Temperatur vor. Ab 38 Grad Celsius spricht man bei Erwachsenen von Fieber.

Wichtig zu wissen: Fieber selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom – und sogar eine nützliche Waffe deines Körpers gegen Viren und Bakterien. Die erhöhte Körpertemperatur hilft dem Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen. Bakterien und andere Parasiten sind an die normale Körpertemperatur von 36 bis 37 Grad angepasst und vermehren sich bei höheren Temperaturen schlechter.

Bei Frauen beeinflussen auch hormonelle Schwankungen die Körpertemperatur. Während des Eisprungs und in der zweiten Zyklushälfte steigt die Temperatur um etwa 0,5 Grad Celsius an. Auch in der Schwangerschaft liegt die Körpertemperatur etwas höher als gewöhnlich. Diese natürlichen Schwankungen sind völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Körpertemperatur richtig messen: Welche Methode ist am genauesten?


Die genaueste Methode, um Fieber zu messen, ist die rektale Messung. Hier misst du die Körperkerntemperatur, die für die Beurteilung von Fieber entscheidend ist. Führe die Thermometerspitze vorsichtig etwa 2 cm in den After ein und warte, bis das Gerät ein Signal gibt.

Die Messung im Ohr ist bei Erwachsenen ebenfalls eine gute Option. Beachte jedoch, dass die hier gemessene Temperatur etwa 0,3 bis 0,5 Grad niedriger ist als die rektale Temperatur. Ziehe das Ohr leicht nach hinten und oben, um den Gehörgang zu begradigen, und führe das Thermometer vorsichtig ein.

Die Messung unter der Achsel ist zwar beliebt, aber auch die ungenaueste Methode. Die Werte können bis zu zwei Grad von der tatsächlichen Kerntemperatur des Körpers abweichen. Wenn du oral (im Mund) misst, liegt der Wert etwa 0,4 Grad niedriger als bei der rektalen Messung. Für ein zuverlässiges Ergebnis solltest du mindestens 15 Minuten vor der Messung nichts essen oder trinken und das Thermometer unter die Zunge legen.

Person hält Fieberthermometer in der Hand


Ab wann wird Fieber gefährlich?

Leichtes Fieber bis etwa 39 Grad Celsius ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Es zeigt, dass dein Immunsystem aktiv gegen eine Infektion kämpft. Bei einer Erkältung bleibt die Temperatur oft normal oder erhöht sich nur leicht. Bei einer echten Grippe (Influenza) steigt das Fieber hingegen oft auf über 38,5 °C, manchmal sogar über 40 °C.

Kritisch wird es, wenn die Körpertemperatur über 41 °C steigt. Eine extreme Erhöhung der Temperatur kann schädlich sein und zu Organ- und Gewebeschäden führen, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen können. Bei Fieberwerten über 42,6 °C kommt es zu irreversiblen Schäden. Bedenke auch: Für jedes Grad erhöhte Körpertemperatur braucht dein Körper täglich einen halben bis einen Liter Flüssigkeit zusätzlich zur normalen Trinkmenge. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher bei Fieber besonders wichtig.

Für bestimmte Personengruppen kann bereits mittelschweres Fieber gefährlich werden. Dazu gehören ältere Menschen und Personen mit Herz- oder Lungenerkrankungen, da Fieber die Herz- und Atemfrequenz erhöht. Auch bei Menschen mit Demenz kann Fieber den geistigen Zustand verschlechtern. In diesen Fällen solltest du besonders wachsam sein und frühzeitig ärztlichen Rat einholen.

Fieber senken oder nicht? Wann du einen Arzt aufsuchen solltest und welche Maßnahmen helfen

Fieber ist ein wichtiger Abwehrmechanismus deines Körpers gegen Infektionen. Doch wann solltest du es senken und wann lieber nicht? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, wenn das Thermometer über 38 °C anzeigt. In diesem Abschnitt erfährst du, wann das Senken von Fieber sinnvoll ist, wann du unbedingt ärztliche Hilfe suchen solltest und welche Maßnahmen – von bewährten Hausmitteln bis zu Medikamenten – wirklich helfen.

Warum Fieber senken nicht immer sinnvoll ist

Fieber gehört zu den sinnvollen Abwehrprozessen des Körpers und sollte daher nicht immer sofort gesenkt werden. Die erhöhte Temperatur stärkt deine Immunabwehr auf mehreren Ebenen: Sie hemmt die Vermehrung von Viren und Bakterien, beschleunigt die Antikörperbildung und kann die Schwere einer Infektion verringern. Leichtes Fieber zu tolerieren, kann den Heilungsprozess sogar begünstigen.

Besonders bei Virusinfektionen wie einer gewöhnlichen Erkältung kann ein moderates Fieber hilfreich sein. Bei bakteriellen Infektionen steigt die Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut innerhalb von Stunden stark an, während sie bei Virusinfektionen nur langsam ansteigt. Dieser Unterschied zeigt, wie unterschiedlich der Körper auf verschiedene Erreger reagiert – und dass Fieber als Teil dieser Reaktion seine Berechtigung hat.

Wann du mit Fieber unbedingt zum Arzt gehen solltest

Trotz der positiven Wirkung des Fiebers gibt es klare Grenzen, ab wann du ärztliche Hilfe suchen solltest. Der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten rät zu einer Senkung bei hohem Fieber über 40 °C und wenn es länger anhält. Suche sofort einen Arzt auf, wenn dein Fieber auf über 40 °C ansteigt.

Besondere Warnzeichen, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern, sind:

  • Verwirrtheit
  • Kopfschmerzen oder Genickstarre
  • Hautausschlag
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Herzrasen
  • Atemnot oder Kurzatmigkeit


Zeitlich gilt: Wenn dein Fieber mehr als 3 bis 4 Tage andauert, solltest du unabhängig von anderen Symptomen einen Arzt aufsuchen. Bei älteren Menschen ist besondere Vorsicht geboten, da bei ihnen die Wahrscheinlichkeit einer schweren bakteriellen Infektion höher ist als bei jüngeren Personen.

Bewährte Hausmittel bei Fieber: Von Wadenwickel bis Schüttelfrost-Bekämpfung

Bevor du zu Medikamenten greifst, kannst du mit bewährten Hausmitteln versuchen, dein Wohlbefinden zu verbessern und das Fieber sanft zu senken. Bettruhe ist dabei eine der wichtigsten Maßnahmen – dein Körper braucht Energie für die Bekämpfung der Infektion.

Gegen Schüttelfrost und zur Unterstützung der Schweißbildung helfen schweißtreibende Tees. Besonders bewährt haben sich:

  • Schafgarbentee
  • Lindenblütentee
  • Holunderblütentee


Wadenwickel können ebenfalls zur Fiebersenkung beitragen. Wichtig dabei: Verwende handwarmes Wasser, dessen Temperatur nur leicht unter deiner gemessenen Körpertemperatur liegt. Zu kalte Wickel führen zu einer Gefäßverengung und können kontraproduktiv wirken. Lege die feuchten Tücher um deine Waden, wickle sie in trockene Handtücher und wechsle sie, sobald sie warm geworden sind.

Denke auch an ausreichende Flüssigkeitszufuhr! Als grobe Faustregel gilt: Für jedes Grad, das deine Körpertemperatur ansteigt, braucht dein Körper täglich einen halben bis einen Liter Flüssigkeit zusätzlich. Leichte Kost wie Suppen versorgt dich gleichzeitig mit Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen.


Fiebersenkende Medikamente: Paracetamol, Ibuprofen und Co. richtig einsetzen

Wenn Hausmittel nicht ausreichen oder das Fieber sehr hoch ist, können fiebersenkende Medikamente Linderung verschaffen. Die wirksamsten und gängigsten fiebersenkenden Mittel (Antipyretika) sind Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsaliclysäure (ASS), Ibuprofen und Naproxen. Diese Medikamente wirken nicht nur fiebersenkend, sondern auch schmerzlindernd, was bei fieberbedingten Gliederschmerzen hilfreich sein kann.

Beachte bei der Einnahme unbedingt die Dosierungsanleitung und die maximale Tagesdosis. Überdosierungen können zu ernsthaften Nebenwirkungen führen. Für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Asthma, Magen-Darm-Geschwüren oder Nierenproblemen sind NSAR möglicherweise nicht geeignet.

Wichtig: Fiebersenkende Medikamente bekämpfen nicht die Ursache der Infektion, sondern nur das Symptom Fieber. Bei bakteriellen Infektionen kann anhand des CRP-Werts der Erfolg einer Antibiotikatherapie abgelesen werden. Nach dem Abklingen der Infektion normalisiert sich die CRP-Konzentration schneller als andere Laborparameter, bleibt aber länger nachweisbar als das Fieber selbst.

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Quellen:

  • Richtig Fieber messen bei Erwachsenen und Kindern (2024). https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/fieber-messen/ (Stand: 28.05.2025)
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  • Fux C (2022). Erkältung. https://www.netdoktor.de/krankheiten/erkaeltung/ (Stand: 28.05.2025)
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Ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als vom Apotheker oder von der Apothekerin empfohlen! Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. (NPAC_LW_Stand FI 11/2022)