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Migräne: Symptome, Ursachen und Behandlung im Überblick

Gesundheit

6 Min. Lesezeit

Frau mit Migräne


Das Wichtigste in Kürze:

  1. Migräne unterscheidet sich deutlich von normalen Kopfschmerzen durch ihre charakteristischen pulsierenden, meist einseitigen Schmerzen, die sich bei körperlicher Aktivität verstärken und von ausgeprägten Begleitsymptomen wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet werden.
  2. Es gibt zwei Hauptformen: Die häufigere Migräne ohne Aura (85 % der Fälle) und die Migräne mit Aura (15 %), bei der sich die Attacke durch neurologische Warnsignale wie Sehstörungen ankündigt.
  3. Die Erkrankung hat eine starke genetische Komponente - über 50 % der Betroffenen haben Verwandte mit Migräne. Auslöser können Stress, unregelmäßiger Schlaf, Wetterveränderungen und bei Frauen besonders hormonelle Schwankungen sein.
  4. Zur Akutbehandlung eignen sich besonders Triptane, die zu Beginn der Kopfschmerzphase eingenommen werden sollten. Wichtig: Schmerzmedikamente nicht häufiger als an 10 Tagen im Monat nehmen, um einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu vermeiden.
  5. Neben der medikamentösen Therapie helfen nicht-medikamentöse Ansätze wie regelmäßiger Sport, Entspannungsverfahren und ein strukturierter Tagesablauf. Ein Migräne-Tagebuch unterstützt dich dabei, deine persönlichen Trigger zu erkennen und zu vermeiden.

Was unterscheidet Migräne von normalen Kopfschmerzen?

Du kennst sie bestimmt - diese typischen Spannungskopfschmerzen, die nach einem langen Tag auftreten können. Eine Migräne unterscheidet sich von gewöhnlichen Kopfschmerzen, die fast jeder Mensch gelegentlich erlebt. Die Unterschiede sind deutlich: Bei einer Migräne erlebst du mittelstarke bis starke, pulsierende oder pochende Schmerzen, die sich meist auf eine Kopfseite konzentrieren. Während normale Kopfschmerzen oft dumpf und drückend sind, hat eine Migräne einen ganz charakteristischen, hämmernden Charakter. Von einer echten Migräne sprechen wir erst, wenn diese typischen Symptome mindestens fünfmal aufgetreten sind.


Bei einer Migräne erlebst du mittelstarke bis starke, pulsierende oder pochende Schmerzen, die sich meist auf eine Kopfseite konzentrieren.


Typische Symptome eines Migräneanfalls

Ein entscheidendes Merkmal der Migräne: Die Schmerzen verstärken sich bei jeder körperlichen Aktivität - manchmal reichen schon kleine Bewegungen aus. Die Attacken dauern unbehandelt zwischen vier Stunden und drei Tagen an. Was die Migräne besonders belastend macht: Du kannst während eines Anfalls deinem Alltag kaum nachgehen und brauchst meist absolute Ruhe.

Ein weiteres typisches Kennzeichen ist der wellenförmige, pulsierende Charakter der Schmerzen. Die Intensität kann von mittelschwer bis sehr stark variieren, wobei die Schmerzen häufig im Tagesverlauf zunehmen. Anders als bei gewöhnlichen Kopfschmerzen tritt Migräne in klar abgrenzbaren Attacken auf.

Charakteristische Begleitsymptome

Was eine Migräne von normalen Kopfschmerzen deutlich unterscheidet, sind die ausgeprägten Begleitsymptome. Die häufigsten sind:

  • Übelkeit (tritt bei 80 % der Betroffenen auf)
  • Erbrechen (bei 40-50 % der Fälle)
  • Extreme Lichtempfindlichkeit (60 %)
  • Starke Lärmempfindlichkeit (50 %)
  • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen (10 %)


Die Kombination dieser Symptome macht Migräne zu einer besonders herausfordernden und belastenden Erkrankung. Viele Betroffene ziehen sich während einer Attacke in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurück. Typisch ist auch eine ausgeprägte Appetitlosigkeit. Die Beschwerden können so stark sein, dass du während einer Attacke komplett außer Gefecht gesetzt bist und dich nicht konzentrieren kannst.


Migräne mit und ohne Aura - Die verschiedenen Erscheinungsformen


Migräne ohne Aura - Der häufigste Typ

Bei der Migräne unterscheiden wir verschiedene Erscheinungsformen, wobei die Migräne ohne Aura am häufigsten auftritt. Bei dieser Form setzt der Kopfschmerz direkt ein, ohne dass vorher Warnsignale auftreten. Die Attacken entwickeln sich meist innerhalb weniger Minuten und können zwischen 4 und 72 Stunden andauern.

Du erkennst diese Form der Migräne an den typischen einseitigen Schmerzen und der Verstärkung bei körperlicher Aktivität. Etwa 85 % aller Migräne-Betroffenen leiden unter diesem Typ. Die Erkrankung kann dich dabei völlig unerwartet treffen, was die Planung deines Alltags besonders herausfordernd macht.

Person nimmt Tablette aufgrund einer Migräne

Migräne mit Aura - Wenn Warnsignale auftreten

Bei etwa 15 % der Menschen mit Migräne kündigt sich die Attacke durch eine sogenannte Aura an. Diese neurologischen Symptome entwickeln sich über mindestens 5 Minuten und dauern typischerweise nicht länger als eine Stunde. Die häufigste Form ist die visuelle Aura, die bei über 90 % der Betroffenen auftritt.

Du nimmst dabei möglicherweise wahr:

  • Flimmernde Lichterscheinungen
  • Zickzack-Linien im Gesichtsfeld
  • Verschwommenes Sehen
  • Einschränkungen des Gesichtsfeldes


Neben den Sehstörungen können auch andere Aura-Symptome auftreten. Die Beschwerden entwickeln sich dabei nacheinander und verschwinden in der Regel vollständig, bevor der eigentliche Kopfschmerz einsetzt. Wichtig zu wissen: Während der Aura-Phase solltest du noch keine Triptane einnehmen. Warte damit, bis die eigentliche Kopfschmerzphase beginnt.

Die Aura kann dir als "Frühwarnsystem" dienen. Du hast dadurch die Möglichkeit, dich rechtzeitig zurückzuziehen und vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Ein Migräne-Tagebuch kann dir dabei helfen, deine persönlichen Warnsignale besser kennenzulernen und einzuordnen.


Ursachen der Migräne und typische Auslöser

Biologische Ursachen der Migräne

Bei der Migräne handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der dein Nervensystem besonders empfindlich auf verschiedene Reize reagiert. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Botenstoff CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide). Diese körpereigene Substanz wird bei einer Migräneattacke vermehrt ausgeschüttet, erweitert die Blutgefäße im Gehirn und löst eine Entzündungsreaktion aus.

Die Veranlagung zu Migräne wird häufig vererbt - über 50 % der Betroffenen haben enge Verwandte mit der gleichen Erkrankung. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen eine genetische Komponente mit Veränderungen in mehreren Genen. Das erklärt auch, warum Migräne oft familiär gehäuft auftritt.

Häufige Trigger im Alltag

Etwa 90 % der Menschen mit Migräne können bestimmte Auslöser identifizieren, die eine Attacke begünstigen. Zu den häufigsten Triggern gehören:


  • Stress und dessen plötzlicher Abbau
  • Unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Wetterveränderungen
  • Hunger oder unregelmäßige Mahlzeiten
  • Übermäßige Sinnesreize wie grelles Licht oder laute Geräusche


Bei Frauen spielen zusätzlich hormonelle Faktoren eine wichtige Rolle. Sie sind dreimal häufiger von Migräne betroffen als Männer. Besonders zahlreich und intensiv treten die Attacken während der Menstruation auf. Der Grund: In dieser Zeit ist die Konzentration des Botenstoffs CGRP deutlich erhöht. Interessanterweise verbessern sich die Beschwerden häufig während einer Schwangerschaft und nach den Wechseljahren.

Die gute Nachricht: Mit einem Migräne-Tagebuch kannst du deine persönlichen Auslöser identifizieren und gezielt vermeiden. Achte dabei besonders auf:


  • Deine Schlafgewohnheiten
  • Essenszeiten und bestimmte Nahrungsmittel
  • Stresssituationen
  • Wetterveränderungen
  • Bei Frauen: Den Zusammenhang mit dem Zyklus


Behandlung von Migräne - Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien


Akuttherapie mit Triptanen und anderen Medikamenten

Bei der Behandlung der Migräne spielen Triptane eine zentrale Rolle. Unter den oralen Triptanen zeigen besonders Eletriptan und Rizatriptan die beste Wirkung. Du solltest diese Medikamente direkt zu Beginn der Kopfschmerzen einnehmen - aber erst nach einer eventuellen Aura-Phase. Die subkutane Verabreichung (Injektion) von Sumatriptan 6 mg bietet dabei die schnellste und stärkste Linderung.

Neben Triptanen kommen auch andere Schmerzmittel wie Ibuprofen oder ASS zum Einsatz. Ein wichtiger Hinweis: Nimm Schmerz- und Migränemedikamente nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat ein. Sonst riskierst du einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz, der die Situation noch verschlimmern kann.

Bei häufigen Migräneattacken - drei oder mehr pro Monat - solltest du mit deinem Arzt über eine vorbeugende Behandlung sprechen. Eine solche Prophylaxe kann die Häufigkeit der Beschwerden um mehr als 50 Prozent verringern.

Beratungsgespräch Migräne beim Arzt

Nicht-medikamentöse Behandlungsansätze

Ergänzend zur medikamentösen Therapie gibt es verschiedene nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Besonders bewährt haben sich:


  • Ausdauersport
  • Entspannungsverfahren wie Biofeedback
  • Psychologische Schmerztherapie
  • Verhaltenstherapie
  • Akupunktur nach traditioneller chinesischer Medizin


Auch Yoga kann die Intensität und Häufigkeit von Migräneattacken nachweislich reduzieren. Diese Methoden helfen dir nicht nur bei der akuten Schmerzlinderung, sondern können auch zur Vorbeugung von Migräneanfällen beitragen. Besonders effektiv ist die Kombination verschiedener Ansätze - zum Beispiel regelmäßiger Sport zusammen mit Entspannungstechniken. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft spricht eine klare Empfehlung für diesen ganzheitlichen Ansatz aus.

Migräneattacken vorbeugen und richtig handeln

Effektive Vorbeugung im Alltag

Ein regelmäßiger Tagesablauf ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Migräne. Achte besonders auf einen ausgewogenen Schlaf-Wach-Rhythmus und regelmäßige Mahlzeiten. Mit einem Migräne-Tagebuch kannst du systematisch deine persönlichen Auslöser erkennen und vermeiden. Notiere dir dabei:


  • Zeitpunkt und Dauer der Erkrankung
  • Intensität der Beschwerden
  • Begleitende Übelkeit und Erbrechen
  • Besondere Ereignisse oder Stresssituationen
  • Bei Frauen: Zusammenhang mit dem Zyklus


Eine vorbeugende Behandlung solltest du in Erwägung ziehen, wenn du drei oder mehr Migräneattacken pro Monat erlebst, die deine Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Neben der ärztlichen Behandlung kannst du selbst aktiv werden. Zu den bewährten Strategien gehören regelmäßige Bewegung und gezielte Entspannungstechniken. Besonders Yoga hat sich als wirksam erwiesen, um die Intensität und Häufigkeit der Erkrankung zu reduzieren.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Arztbesuch ist besonders ratsam, wenn Kopfschmerzen erstmals nach dem 40. Lebensjahr auftreten oder sich das bekannte Muster der Migräne spürbar verändert. Suche auch dann ärztliche Hilfe, wenn:


  • Die gewohnte Behandlung nicht mehr ausreichend wirkt
  • Die Häufigkeit der Beschwerden zunimmt
  • Ibuprofen oder andere Schmerzmittel häufiger als 10 Tage im Monat nötig sind
  • Neue, ungewöhnliche Begleitsymptome auftreten
  • Die Übelkeit und das Erbrechen besonders stark sind


Von einer chronischen Migräne spricht man, wenn über mindestens drei Monate an mehr als 15 Tagen pro Monat Beschwerden auftreten. In diesem Fall ist eine spezialisierte neurologische Behandlung nach aktueller Leitlinie besonders wichtig. Weniger als 2 von 100 Menschen mit dieser Erkrankung entwickeln eine chronische Form.

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Quellen:

[1] Silberstein S (2023). Migräneanfälle: unter https://www.msdmanuals.com/de/heim/störungen-der-hirn-rückenmarks-und-nervenfunktion/kopfschmerzen/migräneanfälle (Stand: 01.04.2025)

[2] Migräne (2022): unter https://www.gesundheitsinformation.de/migraene.html (Stand: 01.04.2025)

[3] Kretschmer C (2022). Migräne: unter https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/migraene (Stand: 01.04.2025)

[4] Diener H-C, Nägel S, Gaul C, Kropp P (2018). Migräne: Prophylaxe und Therapie: unter Dtsch Arztebl 115(37): 16

[5] Warum Migräne häufig während der Menstruation auftritt (2023): unter https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/warum_migraene_haeufig_waehrend_der_menstruation_auftritt/ (Stand: 01.04.2025)


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