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Akute Rückenschmerzen - der schnelle Notfallplan: Was sofort hilft und wann zum Arzt

Gesundheit

4 Min. Lesezeit

Frau sitzt auf dem Bett und hat Rückenschmerzen


Das Wichtigste in Kürze:

  1. Bei akuten Rückenschmerzen helfen Wärmeanwendungen, bei Verspannungen und bei Entzündungen Kälteanwendungen – komplette Schonung ist jedoch kontraproduktiv, stattdessen unterstützt moderate Bewegung die Heilung.
  2. Die Stufenlagerung entlastet die Lendenwirbelsäule optimal: Lege dich auf den Rücken und platziere deine Unterschenkel auf einem Hocker, sodass Hüft- und Kniegelenk einen 90-Grad-Winkel bilden.
  3. Bei starken Rückenschmerzen können kurzfristig nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen sinnvoll sein – Paracetamol wirkt hingegen nicht besser als ein Placebo.
  4. Bettruhe sollte bei Rückenschmerzen maximal ein bis zwei Tage dauern, da längere Ruhephasen zum Abbau von Muskeln und Knochen führen und die Beschwerden langfristig verschlimmern können.
  5. Alarmzeichen, die sofortige ärztliche Hilfe erfordern, sind plötzliche Schmerzen zwischen den Schulterblättern, ausstrahlende Schmerzen oder Taubheitsgefühle in den Beinen sowie Störungen der Blasen- oder Darmfunktion.

Soforthilfe bei akuten Rückenschmerzen: Diese Maßnahmen lindern die Beschwerden

Fast jeder Mensch erlebt irgendwann in seinem Leben akute Rückenschmerzen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwinden diese Beschwerden innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst wieder. Mit den richtigen Sofortmaßnahmen linderst du deine Schmerzen schnell und förderst die Heilung. Entgegen der verbreiteten Meinung ist vollständige Schonung nicht hilfreich – stattdessen unterstützt moderate Bewegung deinen Rücken am besten. Hier erfährst du, welche Maßnahmen bei plötzlichen Rückenschmerzen wirklich helfen und wann du ärztliche Hilfe suchen solltest.


Wärme oder Kälte: Was hilft dem Rücken bei akuten Beschwerden?

Bei akuten Rückenschmerzen durch Verspannungen wirkt Wärme wahre Wunder. Lege eine Wärmflasche, ein warmes Kirschkernkissen oder ein im warmen Wasser getränktes Frotteetuch auf die schmerzende Stelle. Auch Wärmepflaster aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt verschaffen schnelle Linderung. Die Wärme fördert die Durchblutung, entspannt die verkrampfte Muskulatur und lindert so die Beschwerden im Rücken.

Bei entzündlichen Prozessen oder direkt nach einer Verletzung greifst du besser zu Kälte. Ein in ein Tuch gewickelter Kühlakku hemmt die Entzündung und betäubt die Schmerzrezeptoren. Wichtig: Wende Kälte nie länger als 15 Minuten am Stück an und lege den Kühlakku nie direkt auf die Haut. Achte auf die Signale deines Körpers – was sich gut anfühlt, ist meist auch das Richtige für deinen Rücken.

Die richtige Stufenlagerung für die Lendenwirbelsäule

Eine bewährte Methode zur sofortigen Entlastung der Lendenwirbelsäule ist die Stufenlagerung. Lege dich mit dem Rücken auf eine Decke auf den Boden und platziere deine Unterschenkel auf einem Hocker oder Stuhl. Dein Hüft- und Kniegelenk sollten dabei etwa einen 90-Grad-Winkel bilden. Schiebe dein Gesäß bis an den Hocker heran, damit die Lendenwirbelsäule flach auf dem Boden liegt. Diese Position entlastet den unteren Rücken optimal und lindert akute Schmerzen.

Bei Verspannungen im unteren Rücken hilft diese Lagerung besonders gut. Der Grund: Bei Verkürzung der Hüftbeugemuskulatur stellt sich in Rückenlage automatisch eine Verspannung des unteren Rückens ein. Das Hochlagern der Knie wirkt dieser Anspannung entgegen. Verweile 10-15 Minuten in dieser Position und atme dabei ruhig und tief.

Für einen erholsamen Schlaf trotz Rückenschmerzen nutzt du diese Lagerungstechnik auch im Bett. Lege ein festes Kissen unter deine Knie, wenn du auf dem Rücken schläfst. Bevorzugst du die Seitenlage, platziere ein Kissen zwischen den Knien, um die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten. Vermeide unbedingt die Bauchlage, da sie die Wirbelsäule überstreckt und Beschwerden verstärken kann.

Schmerzmittel bei akuten Rückenschmerzen: Das solltest du wissen

Bei starken Rückenschmerzen können Schmerzmittel kurzfristig helfen, um wieder in Bewegung zu kommen. Experten raten jedoch, sie nur ergänzend zu aktiven Behandlungen wie Bewegungstherapie einzusetzen. Bei Rückenschmerzen kommen vor allem nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen infrage. Diese Medikamente bekämpfen nicht nur den Schmerz, sondern auch mögliche Entzündungen.

Paracetamol, das oft als erste Wahl bei Schmerzen gilt, hilft bei Rückenschmerzen überraschenderweise nicht besser als ein Placebo. Medizinische Fachgesellschaften raten daher bei Rückenbeschwerden von diesem Wirkstoff ab.

Wichtig: Schmerzmittel sollten wegen ihrer Risiken nicht dauerhaft eingesetzt werden. Opioide, die bei sehr starken Schmerzen verschrieben werden, helfen meist nicht besser als NSAR und sollten in der Regel nicht länger als zwölf Wochen angewendet werden. Sprich bei anhaltenden Beschwerden mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten wie Physiotherapie.

Einfache Übungen gegen Rückenschmerzen für sofortige Linderung

Entgegen der Intuition gehört Bewegung zu den wirksamsten Mitteln gegen akute Rückenschmerzen. Aktiv zu bleiben und sich regelmäßig zu bewegen, zählt zu den besten Dingen, die du selbst tun kannst. Untersuchungen belegen, dass eine Kombination aus Bewegung und Entspannung besonders wirksam gegen Rückenschmerzen ist. Beginne mit sanften, rückenfreundlichen Übungen, die keine Schmerzen verursachen – ein leichtes Ziehen ist jedoch in Ordnung.

Probiere diese einfache Übung: Lege dich auf den Rücken und ziehe abwechselnd ein Knie zur Brust. Halte die Position für 15-30 Sekunden und spüre die sanfte Dehnung im unteren Rücken. Wichtiger Hinweis: Bei ausstrahlenden Schmerzen oder Taubheitsgefühlen in den Beinen ist das Dehnen nicht sinnvoll. In diesem Fall solltest du unbedingt Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt halten, bevor du mit den Übungen beginnst. Vermeide außerdem das Überstrecken der Wirbelsäule (Hohlkreuzstellung), da dies zu Überbelastungen führen kann.

Wann Rückenbeschwerden gefährlich werden: Diese Warnzeichen erfordern ärztliche Hilfe

Obwohl Rückenschmerzen meist harmlos sind, können sie in seltenen Fällen auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten. Während die meisten akuten Rückenbeschwerden mit einfachen Sofortmaßnahmen zu lindern sind, gibt es Warnsignale, die du unbedingt ernst nehmen solltest. Diese Alarmzeichen erfordern schnelle ärztliche Hilfe, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Rückenschmerzen als Notfall: Diese Symptome erfordern eine sofortige Behandlung

Nicht jeder Rückenschmerz ist harmlos – manchmal verbirgt sich dahinter ein medizinischer Notfall. Besonders alarmierend sind Schmerzen zwischen den Schulterblättern, die plötzlich auftreten. Diese können überraschenderweise auf einen Herzinfarkt hindeuten. Auch wenn du Schmerzen in der Brust verspürst, die in den Rücken ausstrahlen, solltest du umgehend den Notruf wählen. Was zunächst wie gewöhnliche Rückenbeschwerden erscheint, kann sich als ernsthafte Erkrankung herausstellen.

Ausstrahlende Schmerzen oder Taubheitsgefühle in den Beinen sind weitere Warnsignale. Diese Symptome deuten möglicherweise auf einen eingeklemmten Nerv oder einen Bandscheibenvorfall hin. In solchen Fällen ist das Dehnen nicht sinnvoll und könnte die Situation sogar verschlimmern. Stattdessen solltest du umgehend ärztliche Hilfe suchen, um die Ursache der Schmerzen abklären zu lassen.

Weitere Alarmzeichen, die sofortige medizinische Hilfe erfordern:

  • Plötzlich auftretende, sehr starke Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache
  • Rückenschmerzen in Verbindung mit Fieber über 38°C
  • Kreuzschmerzen mit Störungen der Blasen- oder Darmfunktion
  • Lähmungserscheinungen oder starke Muskelschwäche
  • Rückenbeschwerden nach einem Unfall oder Sturz
  • Akute Schmerzen bei bekannter Osteoporose

Bettruhe bei Rückenbeschwerden: Wie lange ist sinnvoll?

Entgegen früherer Empfehlungen gilt heute: Bei akuten Rückenschmerzen darfst du maximal ein bis zwei Tage im Bett verbringen. Längere Ruhephasen sind nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv. Sie führen zum Abbau von Muskeln und Knochen, was deine Rückenbeschwerden langfristig verschlimmern kann. Der Teufelskreis aus Schmerz und Bewegungslosigkeit verstärkt die Problematik zusätzlich.

Nach kurzer Schonung ist moderate Bewegung der Schlüssel zur Linderung von Rückenschmerzen. Beginne mit leichten Aktivitäten wie kurzen Spaziergängen oder sanften Dehnübungen. Sollten deine Rückenbeschwerden länger als drei Tage anhalten oder sich trotz Selbsthilfemaßnahmen verschlimmern, ist es Zeit für einen Arztbesuch. Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung kann chronischen Verläufen vorbeugen und die Behandlung von akuten Kreuzschmerzen verbessern. Besonders wichtig: Wenn du häufig unter Rückenschmerzen leidest, solltest du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über eine Verordnung von Physiotherapie oder eine gründliche Abklärung der Beschwerden sprechen.

Natürliche Behandlung mit ätherischen Ölen und Hausmitteln

Pfefferminzöl - Das natürliche Schmerzmittel

Wenn du nach einer natürlichen Alternative zu klassischen Schmerzmitteln suchst, ist Pfefferminzöl eine wissenschaftlich belegte Option. Zehnprozentiges Pfefferminzöl in alkoholischer Lösung hat sich als besonders effektiv erwiesen. Das ätherische Öl kann die Wirkung bestimmter Schmerz-Nerven-Botenstoffe wie Serotonin hemmen, die bei der Entstehung von Kopfschmerzen eine wichtige Rolle spielen.

Für die optimale Wirkung trägst du das Öl großflächig auf und wiederholst die Anwendung nach 15 und 30 Minuten. Besonders praktisch: Die lindernde Wirkung setzt bereits nach einer Viertelstunde ein. Studien belegen sogar, dass die Wirksamkeit von Pfefferminzöl der von 1 Gramm Paracetamol ebenbürtig ist.


Chronische Rückenschmerzen: Wann die Orthopädie helfen kann

Wenn Rückenschmerzen länger als zwölf Wochen anhalten, spricht man von chronischen Beschwerden. Diese erfordern eine umfassende ärztliche Betreuung und gezielte Behandlung. Die Orthopädie bietet hier spezialisierte Diagnostik und Therapieoptionen. Durch eine gründliche körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Röntgen oder MRT kann die Ursache der anhaltenden Rückenschmerzen ermittelt werden.

Bei chronischen Rückenbeschwerden ist ein multimodaler Behandlungsansatz besonders wirksam. Dieser kombiniert verschiedene Therapieformen wie z.B. Physiotherapie, gezielte Schmerztherapie und Stabilisationsübungen. Die Orthopädie kann dabei helfen, zwischen spezifischen Rückenschmerzen mit klarer körperlicher Ursache und unspezifischen Beschwerden zu unterscheiden. Letztere werden oft durch einseitige Belastungen, langes Sitzen oder Bewegungsmangel verursacht. In beiden Fällen ist eine fachärztliche Betreuung wichtig, um die Lebensqualität zu verbessern und die Beschwerden zu lindern. Denk daran: Je früher ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen oder behandelt werden, desto besser sind die Heilungschancen.

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Quellen:

Den unteren Rücken dehnen: 5 Übungen gegen Rückenschmerzen (2023). https://www.aok.de/pk/magazin/sport/rueckentraining/5-effektive-uebungen-gegen-rueckenschmerzen/ (Stand: 09.05.2025)

Gründe für die Notaufnahme: wie Sie einen Notfall erkennen (2022). https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/herz-und-kreislauf/wann-ist-der-weg-in-die-notaufnahme-sinnvoll/ (Stand: 09.05.2025)

Leitner M, Kitzler G (2020). Bettruhe. https://www.meinmed.at/therapie/bettruhe/2471 (Stand: 09.05.2025) Rücken- und Kreuzschmerzen (2022). https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-unspezifischen-rueckenschmerzen.html (Stand: 09.05.2025)

Tutzer N, Karpstein S (2025). Rückengesundheit: Was hilft bei akuten Rückenschmerzen? Tipps für schnelle Selbsthilfe (k.A.). https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/koerper/ruecken/tricks-zum-lindern-von-rueckenschmerzen-1004180 (Stand: 09.05.2025)

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